Drow – Alter Hut?

Jaja, die Drow (oder Dunkelelfen oder Dunkelalfar oder wie auch immer). Als eine dunkle Bedrohung aus den Tiefen der Erde seit Jahren Teil der Spielkultur. Immer wieder neu erfunden – beginnend bei den legendären Originalen vom Meister persönlich, über die unglaublich erfolgreichen Reihe von R.A. Salvatore, die Skorpionbarbaren Eberrons und bis hin zu den Drow Golarions (Die wieder etwas anders sind…). Die eleganten, tödlichen Killer sind sie geblieben.

Ich habe eine Handvoll Minis als Dunkelelfen bemalt, aber irgendwie ist eine Menge Moorcock reingerutscht – ich weiß nicht ob das am Design der alten Minis liegt oder an mir (oh, – und der mit der Hellebarde muß nochmal nachgearbeitet werden). Das sind, glaube ich, drei alte Hochelfen von… keine Ahnung??? (Auch Ral Partha… fragt nicht.) und einmal (die Halbnackte… oder mindestens Dreiviertelnackte) ganz bestimmt von Ral Partha, kam als Set, einmal beritten und einmal unberitten.  

In Arbeit sind noch zwei Chainmail-Elfen, die zusammen mit zwei Crested Felldrakes in einer Box kamen – die habe ich schon einmal als normale Elfen bemalt mit weißer Grundierung. Wenn ich die Drow mit schwarzer Grundierung fertig habe stelle ich die mal nebeneinander hier herein… Ach so, für fehlende Geduld und Grobmotoriker ist das doch ein ganz passables Ergebnis, oder? Für den Spieltisch jedenfalls mehr als ausreichend.

Meine Drow jedenfalls sind keine Anbeter einer bestimmten Spinnengöttin – sie sind ein wirklich böses Volk uralter Dekadenz, und ihre Gebete richten sie an verschiedene Dämonenfürsten und manchmal Erzteufel… Drow haben nicht wirklich irgendwelche Feindschaft gegenüber Oberflächenbewohnern noch neiden sie diesen den Platz am Sonnenlicht. Sie haben sich schon vor Jahrhunderten unter die Erde zurückgezogen, noch lange bevor all die Sklavenvölker gegen sie aufbegehrten und das große Reich der Vergangenheit zerfiel. Sie sind praktisch eine Art unterirdisches Melniboné, mit ihren Städten Imrryr gleich unzugänglich für andere Völker, es sei denn, sie kommen als Sklaven, und vergleichbar uneinnehmbar befestigt. Sie sind immer auf der Suche nach neuen Ablenkungen und zahlen gut in Gold und Mithril. Selber aber machen sich nur die verzweifelsten und niedrigklassigsten Drow auf  in die Nähe der Oberfläche aufzusteigen. Nur Gerüchte nach besonderen Artefakten oder auch Herausforderungen locken manchmal adelige Drow, immer mit einer großen Entourage an Sklaven und Dienern, in abgelegene Teile der Oberflächenwelt (Zufällig sind die Ruinen von Gryga ein solcher Ort). Übrigens sind Drowadelige bei meinen Drow genauso oft Männer wie Frauen. Verderbt sind beide Geschlechter.

Auch wenn die Elfen die dekadente Art der Drow verabscheuen (und die Drow andersherum auch nicht die beste Meinung von Baumschmusern und Kleefressern haben), so ist doch der Hass längst nicht so ungezügelt wie in den meisten anderen Inkarnationen der beiden Völker. Die Besonderheit der elfischen Sprache führt allerdings dazu, das sie selten Elfisch miteinander sprechen. Im Gegensatz zu ihren oberflächbewohnenden Vettern sprechen die Drow nur Elfisch untereinander und selbst dann nur mit Gleichgestellten – sie benutzen Untergemein als Verkehrssprache mit ihren Sklaven.

Ein Drow-SC wäre, würde er tatsächlich erlaubt werden (was ich nicht vorhabe), wäre eher ein Elric als ein Drizzt… ein rein guter Drow ist wirklich undenkbar in einer Gesellschaft, in der Sklaven und Verbrecher (ein dehnbarer Begriff) alltäglich durch abartige chirurgisch-nekromantische Experimente in lebendige Musikinstrumente oder Wandbehänge verwandelt werden… viele Oberflächenbewohner haben zwar eine Ahnung, das die Drow schlimm sind, aber wie schlimm wissen nur wenige. Denn nur sehr, sehr wenige Nichtdrow haben es, abgesehen von verstümmelten Sklaven, jemals geschafft, eine ihrer Städte zu betreten… geschweige denn, sie wieder zu verlassen.

2 Gedanken zu “Drow – Alter Hut?

  1. Ah, so geht es auch. Ich bin zwar nicht begeistert von der grundtiefen abgründigen Bösartigkeit – das finde ich genau so unglaubwürdig wie richtig gute Gesellschaften. Aber wenigstens gibt es nicht mehr diese sklavische, paradoxe und gerade hirnfreie Abhängigkeit von Lolth.

    Ich spiele übrigens gerne Drow – besonders solche die Gruppenkompatibel sind. Die sind auch nicht richtig gut, aber sicher auch nicht verräterisch bösartig. Normalerweise hat so ein Charakter einen starken Willen (den er braucht um erst Mal den korrumpierenden Einflüssen seiner Heimat zu widerstehen) und einen funktionierenden Verstand. Bei der Portion Arroganz, die dabei rauskommt, gibt es dann auch Probleme, aber andere als „extreme backstabbing“. Es hilft natürlich, sich die Drow von Eberron als Vorbild vorzunehmen, die ja eher wilde Jungelbewohner sind und weniger verrückte Lolthspielkinder.

    Der Charakter in meiner Chaosarchonten Runde ist so eine Drow und wir haben irre viel Spaß.

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