Settingbauen mit dem Microscope RPG

Jaha, ich schaffe doch noch einen Beitrag im Oktober. Hoffe ich.

Meine Gruppe und Ich haben vor, Fantasy Age eine Chance zu geben. Wahrscheinlich bald mehr dazu. Zumindest grob die Grenzen und die Inhalte wollte ich in Zusammenarbeit mit den Spielern erstellen, und da ich ein Spieler bin, natürlich im Rahmen eines Spieles. Vor Jahren gab es so einen Versuch schon mal, der dann leider zu nix geführt hat, mit dem Dawn of Worlds System. Das war spaßig, aber auch irgendwie so eingefahren in den Voraussetzungen, fand ich. Außerdem, da ich der unorganisierte Vollpfosten bin, der ich bin (Yay! Self-depreciation! :p ), fand ich das PDF nicht mehr. Also googelte ich los, und traf mehrmals auf das Microscope RPG, inklusive einiger sehr lustiger YouTube Videos, auch zu genau diesem Zweck

Mein Interesse war geweckt und zack- gekauft. Am Abend vor dem angesetzten Spieltermin, deswegen bin ich mir sicher, das einiges besser hätte gehandelt werden können, aber das Spiel hat ein sehr gutes Walkthrough für Anfänger. Allerdings waren wir mit 8 oder 9 Leuten eigentlich zuviele, und das hat sich in den Ergebnissen gezeigt.

Ob Microscope wirklich ein RPG ist, überlasse ich dem Einzelnen (aber ich bin ja auch ein alter Würfelroller, was weiß ich denn schon s.o.), aber ein gutes und lustiges Spiel ist es allemal. Microscope ist die Erschaffung einer Zeitlinie. Zuerst einigt man sich auf Soll- und Darf-auf-keinen-Fall-Inhalte. Unsere Liste sah so aus:

Ja Nope
Fantasy Age Regeln Aliens
Mächtige Magische Artefakte Steampunk
Starke, unberechenbare Magie Feuerwaffen/Schwarzpulver etc.
Halblingrassismus Keine organisierte Religion(en), Kulte ok.
Fliegende Inseln/Schwerkraftslose Zonen Keine irdischen (Haus)Tiere
Flugschiffe
Exotische Reittiere
Barden
Regionen ohne Währung
Je Tiefer, desto Kälter

Dann folgt die Einigung auf Anfang- und Endpunkt. Wir hatten “ Die 10 Götter erschaffen das Universum mit 10 Planeten“ und „Die Erfindung der Dampfmaschine“, wegen kein Steampunk und so.

Das Spiel sieht das Nutzen von Karteikarten vor, die die Zeitlinie abbilden, was echt gut funktioniert. Genaue Jahresangaben kommen eher nicht vor, was auch sehr gut funktioniert. Sowieso funktioniert das ziemlich gut.

Es gibt drei Arten von Karteikarten – Periods, Events und dann noch Scenes. Perioden sind übergeordnete Kapitelüberschriften im fiktionalen Geschichtsbuch wie Renaissance, um das Beispiel aus dem Buch zu nehmen, Events sind einzelne Ereignisse darin (Bau der Sixtinischen Kapelle oder so) und Szenen sind wenn jeder einen NSC sich ausdenkt und den frei spielt um irgendwas zu vertiefen, wie z.b. diskussion zwischen Michelangelo und Pater SoundSo über die Deckenbemalung. Jedes dieser Ereignisse etc. wird auch noch als „Hell“ oder „Dunkel“ durch den Legenden bezeichnet… was so ein bisschen die Stimmung

Das Spiel beginnt mit zwei Runden in denen nur Perioden und Events gelegt werden. Danach wird einer der Spieler die Linse, Lense im Englischen, weil Mikroskop und so… haha.. ha. Wirklich der einzige Kritikpunkt an dem Spiel bis jetzt. 😉 Der gibt einen Fokus vor, und alles was dann geschaffen wird, muß sich irgendwie darauf beziehen. Der kann relativ weit gefaßt werden (wie Magie) oder eng (die Hochzeit König Umpfos III. oder so). Erst dann können auch Szenen angesagt werden. Ich glaube wir hatten nur drei Lensen, dann war, auch durch die große Spielermenge, die Luft raus. Vielleicht auch weil 7 Raucher in einem Raum waren ganz bildlich zu verstehen. ^_^

Ja, und dabei passiert halt die Magie. Man befruchtet sich halt Gegenseitig mit Ideen. Einfach mal reinschauen, kann ich nur Empfehlen. Jedenfalls hatten wir am Ende des Spieles folgende Karten auf dem Tisch liegen:

  • Die 10 Götter erschaffen das Universum mit 10 Planeten O
  • Aufstieg der Artefakterschaffung O
    • Menschen erschaffen die Artefakte um ihre Macht auf 9 Planeten zu stärken
    • Menschen werden durch Artefakte in die anderen Rassen verwandelt, die den anderen Göttern gleichen
  • Die 10 Planeten werden in einzelne Inseln zerrissen O
    • Atos, aus Wut über den Spott der anderen Götter, hat die 10 Planeten zerstört
  • Auf der Sonnenseite sammeln sich einige Inseln, auf der Weltraumseite zerstreuen sie sich O
    • Barden beginnen zwischen den Inseln mit Informationsaustausch O
      • Wie haben die Barden die Inseln Verbunden O – dreigleisige Stategie: Hängebrückenpflanzen, Magische Tore und Spiceflugschiffe
    • Halblinge werden hintergangen und reagieren mit Sabotage O
      • Wie haben die Halblinge versucht, die Barden zu sabotieren?    Mit bewaffnetem Aufstand
  • Göttliches Artefakt wurde hergestellt
  • Der König Karum instrumentalisiert die Barden O
    • Ein Innerer Bardenzirkel benutzt ein Artefakt, um den König am Leben zu erhalten
  • König Karum wird zum König der 10 Planeten O
    • König Karum verfolgt die Halblinge
    • Wiederaufbau der vorkatastrophlichen Ruinen auf den herumtreibenden Inseln O
    • Die Barden erhalten Karum unnatürlich lange am Leben
  • Versuch der Machtsteigerung der Magier mit Hilfe von Artefakten zerstört die oberen Inseln
  • Verwüstung der Oberen Inseln durch Kometeneinschlag
    • Barbaren sind in den abgelegenen Regionen auf der Suche nach Artefakten und gewinnen an Macht O
    • Seuchen/Krankheiten durch Artefakte
    • Neue Metalle ermöglichen mächtigere Artefakte O
  • Die Barbaren nutzen während des beginnenden Wiederaufbaus die Transportwege der Barden, um in die oberen Inseln einzufallen
    • Die Halblinge wollen sich an Barden und Karum rächen O
  • Krieg der Rassen durch Artefakte
  • Die Gnome übernehmen die Macht und erreichten eine Technokratie
  • Erfindung der Dampfmaschine

Perioden, Events und zwei Szenen (die mit dem kleinen schwarzen Quadrat)

O ist hell, ist dunkel.

Sehr lustig. Die fettgedruckte Episode ist die geplante Spielzeit für die Kampagne. Das war jedenfalls die Grundlage, auf der ich dann anfing, zu überlegen. Dazu später mehr…

Bis Denn Dann

Rorschachhamster

2 Gedanken zu “Settingbauen mit dem Microscope RPG

    • Ja, auf jeden Fall. Auch wenn das ja quasi aus der anderen Richtung ist. Vom Micro ins Macro bei BtW anstatt vom Macro ins …naja… nicht mal wirklich Micro bei Microscope. Auch wenn man das wesentlich kleiner skalieren kann, als wir das jetzt hatten.

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